170 Jahre altes Haus in Allrath wird zwangsversteigert

(NGZ) Für Zwangsversteigerungen sind in Deutschland Amtsgerichte zuständig. Es ist ein altes Gebäude mit Wänden aus rot-braunen Mauerziegeln, das diesen Mittwoch, 22. Januar, um 10 Uhr im Sitzungssaal 105 des Grevenbroicher Amtsgerichtes unter den Hammer kommt. Das Baujahr des Objektes mit der Adresse August-Münker-Straße 9 in Allrath ist unbekannt, eine im für das Vollstreckungsverfahren erforderlichen Gutachten genannte Schätzung nennt den Zeitraum um das Jahr 1850. Für manche Interessierte mag es ein ländlich-gediegenes Anlageobjekt im besten Alter sein, für andere ein risikobehaftetes Gemäuer.
Zumindest mit Fragen von Auflagen oder Bedingungen im Hinblick auf etwaige Denkmalschutzbestimmungen müssen sich potenzielle Käufer nicht auseinandersetzen. Im Gutachten ist ausgeführt, dass das zu versteigernde Objekt nicht in der im Internet zur Verfügung gestellten Denkmalliste der Stadt Grevenbroich gelistet ist. „Das Amtsgericht hat in die Liste Einsicht genommen und kann dies bestätigen“, sagt der auch für Grevenbroich zuständige Pressesprecher des Landgerichtes Mönchengladbach, Justus Waßenberg. Zumindest in dieser Hinsicht können Spekulanten oder potenzielle Bewohner mit Sinn für Rustikales beherzt zugreifen – die nötige Kaufkraft vorausgesetzt. Für das Objekt mit einer Fläche von 638 Quadratmetern wird ein Verkehrswert von
425.000 Euro angesetzt.Es ist nicht die erste Immobilie, die in diesem noch jungen Jahr zwangsweise ihren Eigentümer wechselt. Sie ist nicht einmal die letzte im Januar 2025. Bereits eine Woche später, am 29., wird ein Objekt in der Südstadt Gegenstand einer Zwangsversteigerung sein – ein Haus an der Herbert-Rubach-Straße, bei dem es sich um ein Zweifamilienhausgrundstück handelt, für das künftig Einfamilienhausnutzung unterstellt wird. Der angesetzte Wert des Versteigerungsobjektes wird mit 403.000 Euro angegeben. Das klingt durchaus nach einem Schnäppchen.Bis Anfang April sind weitere
sechs Versteigerungstermine mit teilweise großen Objekten mit Gerichtsstand in Grevenbroich anberaumt. Geht man davon aus, das ansteigende Zahlen von Vollstreckungsverfahren aller Art und im besonderen in Grundeigentum neben einer steigenden Zahl von Privat- und Unternehmensinsolvenzen ein Hauptindikator für den ökonomischen Zustand einer Stadt sind, könnten diese Angaben wenig
Positives für die Schlossstadt bedeuten.Zuletzt hatte eine Analyse des Branchenmagazins „Argetra“ darauf hingewiesen, dass 2024 die Anzahl um neun Prozent angestiegen ist – von 12.334 Immobilien
auf 13.445. Bei den meisten (69 Prozent) handele es sich um Wohnobjekte. Der häufigste Grund ist, dass die Kredite nicht mehr bedient werden konnten. Doch vom bundesweit zu beobachteten Trend scheint Grevenbroich derzeit verschont zu bleiben. „Eine signifikante Erhöhung der Zwangsversteigerungsverfahren bei dem Amtsgericht Grevenbroich konnte nicht beobachtet werden“, sagt Justus Waßenberg.

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