(NGZ) Nach den Explosionen und dem Brand in einer Allrather Wohnung werden neue Details bekannt. Wie der Staatsanwalt den Fall bewertet und was jetzt geklärt werden muss.
ALLRATH |(cka) Nach den tödlichen Gas-Explosionen und dem Brand in der Wohnung eines Mehrfamilienhauses „Am Anger“ ist die im Schutt gefundene Leiche geborgen worden. Das Amtsgericht hat eine Obduktion angeordnet, die laut Staatsanwaltschaft Mönchengladbach bereits abgeschlossen ist. „Wir warten auf das Ergebnis“, sagt Staatsanwalt Stefan Lingens, der den Grevenbroicher Fall bearbeitet.
Mit Hilfe einer DNA-Analyse soll festgestellt werden, ob es sich bei dem Leichnam um den 60-jährigen Mann handelt, der in der Wohnung gemeldet ist. „Es deutet vieles darauf hin“, sagt Lingens, Gewissheit gebe es aber nicht. Für die Ermittlungen spielt die Identität des Toten eine wichtige Rolle. Um zu prüfen, ob weitere Personen an der Tat beteiligt sein könnten, hat die Polizei eine Mordkommission eingerichtet.
Nach ersten Erkenntnissen könnten die Explosionen in der Wohnung absichtlich herbeigeführt worden sein. Die Ermittler schließen einen Selbstmord nicht aus. In der Wohnung wurden nach Informationen unserer Redaktion zwei handelsübliche Gasflaschen gefunden.
Die Staatsanwaltschaft bewertet den Fall zunächst so wie den, der sich vor rund drei Monaten in Neurath ereignet hat. Dort hatte ein 57-Jähriger in selbstmörderischer Absicht seine Wohnung in Brand gesetzt und dabei nicht nur sich selbst getötet, sondern auch seine Nachbarn in Lebensgefahr gebracht. Auch in Allrath hat es am Dienstagabend zwei Verletzte gegeben. Die Staatsanwaltschaft hatte den Fall in Neurath bis zur Identifizierung der Leiche als versuchtes Tötungsdelikt gewertet.