(NGZ) Weil ihr ein aggressiver Pilz zugesetzt hatte, musste eine rund 100 Jahre alte Blutbuche auf dem Allrather Friedhof vor einem Jahr gefällt werden. Jetzt planen die Stadtbetriebe eine Ersatzpflanzung für den rund 20 Meter hohen Baum.
Es war der Riesenporling, der dem Baum den Garaus bereitete. Um den Stamm hatten sich ganze Kulturen gebildet, zudem war Fäulnis in eine Asthöhle in 1,5 Metern Höhe eingedrungen. Aus Gründen der Verkehrssicherheitspflicht hatten die Stadtbetriebe die Buche im vergangenen Jahr fällen müssen. Die Gefahr war zu groß, dass Friedhofsbesucher durch leicht abknickende Äste verletzt werden könnten.
Auf Antrag der SPD soll es nun einen Ersatz für die gefällte Blutbuche geben. Stadtbetriebe-Chefin Monika Stirken-Hohmann wird den Mitgliedern des Beirats für Umwelt, Klimaschutz, Natur- und Landschaftspflege in der nächsten Woche mögliche Standorte für eine Neupflanzung vorstellen. Dort, wo die alte Buche stand, soll allerdings kein Baum mehr in die Erde gesetzt werden.
Das hat mehrere Gründe. Monika Stirken-Hohmann nennt zum einen die Nähe zu den Gräbern, zum anderen den erforderlichen Austausch des Bodens, bei dem die Wurzeln einer benachbarten Blutbuche beschädigt werden könnten. Zudem sei nicht auszuschließen, dass der Pilz in den neu gepflanzten Baum eindringen könnte.
Eine Blutbuche soll übrigens nicht mehr gesetzt werden. Die Stadtbetriebe schlagen klimaresistente Arten als Ersatz vor – darunter Ungarische Eiche, Amerikanische Stadtlinde und Orientalische Platane. Geplant ist eine Großbaumpflanzung. Der Ersatz für die gefällte Blutbuche soll einen Stammumfang von 25 bis 30 Zentimeter haben.
Der Riesenporling zieht seine Nährstoffe nicht aus dem Boden, sondern aus dem Holz. Bäume versuchen zwar, sich gegen diesen Pilz zu wehren – doch geschwächt durch anhaltende Trockenheit sind sie die unterlegenen Gegenspieler. Ein Baum von der Größe der Allrather Blutbuche braucht im Sommer mehrere hundert Liter Wasser.