Allrather hoffen auf Detail-Pläne

(NGZ) Den teils turbulenten Info-Abend zur Rheinwasser-Transportleitung vor einer Woche im Kirchenraum mussten viele Allrather erst einmal „sacken lassen“. Zum ersten Mal sahen sie einen Planungsentwurf für das Verteilbauwerk, das laut RWE rund 500 Meter von der Wohnbebauung auf einem Feld zwischen Stromtrasse, Kohlebahn und Vollrather Höhe gebaut werden soll. Die Vorstellung der Pläne hat einige Fragen beantwortet, aber noch mehr aufgeworfen. „Ich bin von vielen Allrathern angesprochen worden, die Zweifel daran haben, ob die Abstände stimmen“, sagt Cathrin Hassels, Vorsitzende der Dorfgemeinschaft „Allrath aktiv“. Vielen Dorfbewohnern gehe es insbesondere um den Abstand zur Wohnbebauung.

Cathrin Hassels wünscht sich mehr Informationen von RWE. „Die Pläne waren ein wenig grob“, sagt sie und begründet damit den Wunsch nach mehr Details: „Es ist uns auch wichtig, mehr über die Zusammenhänge zu erfahren.“ Beim Info-Abend am 2. Mai sind aus Sicht Hassels einige Allrath-spezifische Fragen zu kurz gekommen – vielleicht auch deshalb, weil einige Auswärtige die von der Grevenbroicher SPD initiierte Veranstaltung besuchten und Stimmung gegen das Projekt Rheinwasser-Transportleitung im Allgemeinen machten.

Noch vor den Sommerferien wollen Allrather RWE-Vertreter zu einem Treffen des eigens für das Verteilbauwerk gegründeten Arbeitskreises einladen und sich noch einmal erklären lassen, was auf das Dorf zukommt. „Uns geht es darum, ein Basis-Wissen zu schaffen, die Pläne zu prüfen, nachzumessen und sie anschaulich machen zu können“, sagt Cathrin Hassels. Der an die Dorfgemeinschaft angedockte Arbeitskreis soll sich auch damit beschäftigen, wie das L-förmige Verteilbauwerk (62 mal 49 mal sieben Meter) optisch so gestaltet werden kann, dass es sich stimmig in die Landschaft einfügt. Im Gespräch sind beispielsweise Erdwälle. Vorstellbar wäre in den Augen einiger Allrather auch eine Info-Station, an der Strukturwandel und Rheinwasser-Projekt erklärt werden.

Wie berichtet, kommt Allrath als Standort für das Verteilbauwerk eine besondere Rolle zu: Dort soll das bei Dormagen entnommene Rheinwasser von drei Pipelines auf vier aufgeteilt und auf die Tagebaue Garzweiler und Hambach verteilt werden. Mit Hilfe des 45 Kilometer langen Röhren-Systems sollen die Restlöcher beider Tagebaue zu Seen verfüllt werden. Es geht dabei auch um eine möglichst schnelle Normalisierung des Grundwasserhaushalts nach der Braunkohleförderung.

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